Brandenburg, Walter Leddin, 18.03.2022
Ich habe schon immer in Brandenburg gelebt und hier 1953 Abitur gemacht. Nach meiner Ausbildung als Lokführer musste ich dann zu KVP – dem Vorläufer der NVA. 1957 schickte mich mein Betrieb (die Deutsche Reichsbahn) an die Ingenieurschule für Eisenbahnwesen in Dresden, danach kam ich in die Gießerei in Kirchmöser.
Zur Wende kamen Interessenten aus dem Westen her – unter anderem eine Gießerei aus Bocholt – die haben uns dann übernommen und richtig viele entlassen. Das Erste, was sie mitgenommen haben, waren die Kundenbücher mit den Serienaufträgen. Es blieb nur das übrig, womit die Firma nicht klarkam – zum Beispiel die Dampfzylinder.
Die typischen Reichsbahnersatzteile haben wir noch zwei Jahre weiterproduziert – dann nicht mehr – es wurden alle entlassen. In den zwei Jahren habe ich nur drei Monate gearbeitet, der Rest der Zeit war Kurzarbeit.