Finsterwalde, Uwe Schmidt, 10.11.2021

Ich habe von 1980 bis 1997 beim SERO Altstoffhandel in Lübbenau gearbeitet. Zuerst als Beifahrer auf einem LKW, später dann als Fahrer für Schrott, Glas und Papier. Seit 1991 mache ich auch private Kahnfahrten im Spreewald.
1997 wurde SERO platt gemacht, die gesamte Belegschaft wurde entlassen. Es hieß, das ist eine DDR Erfindung und das wird nicht mehr gebraucht.
2011 habe ich den Bahnhof Crinitz endlich kaufen können. Dort möchte ich eine Bio-Pension für übergroße Menschen und Allergiker eröffnen.

1997 ist ein LKW mit seiner Ladung an einer Blechkastenbrücke in Finsterwalde hängen geblieben, sodass die Brücke stillgelegt werden musste und abgerissen wurde. Der Bahn kam das gelegen, da sie die Strecke lieber still legen wollten.
Dadurch verloren insgesamt ca. 7000 Angestellt in der Region ihre Arbeit, da die Wirtschaft von der Bahn abhängig war.
Das Steinzeugwerk, das Fahrradwerk, von 26 Töpfereien sind 23 pleite gegangen, 2 Hotels, 8 Zimmervermietungen und 3 Gaststätten sind eingegangen. Im Bahnhof Crinitz wurde alles in Wagons verladen. Das Steinzeugwerk hat noch für eine kurze Zeit mit 30 Tonnen LKW weiter gemacht.