Verloren aber nicht allein, 2020

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Das Bild ist im Jahr 2020 in Eisenhüttenstadt entstanden. Auf der anderen Seite des Mosaiks befindet sich das Motiv  „Der Zukunft zugewandt“. Es ist kein verlassener Ort, aber vergessen scheint er zu sein.

Am 18. August 1950 eröffnete Fritz Selbmann, der damalige Industrieminister der DDR, die Baustelle für das Eisenhüttenkombinat J. W. Stalin, später Eisenhüttenkombinat Ost (EKO). Ganz in Arbeitermanier, mit der Rodung der ersten Kiefer, ein Axthieb statt einer Grundsteinlegung.

Der Termin wurde freilich nicht ganz zufällig auf genau dieses Datum gelegt. Schließlich ist der 18. August der Tag, an dem der Ermordung des KPD-Führers Ernst Thälmann gedacht wird. »Dabei ist die Gründung des Stahlwerks für den ersten Fünfjahrplan der DDR von großer Bedeutung«, sagt Andreas Ludwig, Historiker am Potsdamer Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung, Gründer und langjähriger Leiter des Dokumentationszentrums Alltagskultur der DDR in Eisenhüttenstadt.

»Dieses Werk wird ein Werk des Friedens sein«, zitiert die Tageszeitung »Neues Deutschland« Minister Selbmann in der Ausgabe vom 19. August 1950. Schon morgen würden Hunderte von Arbeitern, denen Tausende folgen werden, Wiese und Wald in einen großen Bauplatz verwandeln, heißt es weiter. Nicht weniger als das größte und bedeutendste Hüttenwerk der DDR sollte hier entstehen.

»Dass der Minister für den offiziellen Axthieb dann doch einige Schläge mehr brauchte, das gehört zur Legendenbildung um das EKO«, so Historiker Ludwig. »Selbmann hatte für jeden Axthieb, der für das Fällen der ersten Kiefer als Symbol für die Baustelleneinrichtung nötig war, einen Kasten Bier versprochen.« Die Arbeiter, so heißt es zumindest, hätten eine besonders dicke Kiefer ausgesucht oder gar die Axt stumpf gemacht.

Im Eisenhüttenkombinat arbeiteten einst 16 000 Beschäftigte, zuletzt waren es gerade noch 2700. Die Wohnstadt des Hüttenwerks im Stil des „Sozialistischen Klassizismus“ bildet derzeit das größte Flächendenkmal Deutschlands.

Eine gute Wirkung bekommt dieses Motiv auf dem Papier Photo Rag® Metallic 340 von Hahnemühle.