Beschreibung
Eines der größten Braunkohlekraftwerke der Welt stand in im Osten Deutschlands. Ein geheimnisvoller und verwunschener lost place, für alle, die sich mit Industriegeschichte auseinandersetzen. Einst weit sichtbar durch die 140 Meter hohen Schornsteine, wurden hier Strom für die Haushalte und die Industrie in Halle/Bitterfeld produziert. Mit Fernwärme sind Dessau und große Gewächshaus- Anlagen versorgt worden. Diese sollten 1991 als Erstes stillgelegt werden.
Dieses Motiv ist in verschiedenen Größen in meinem Shop verfügbar. Es bekommt mit dem Hahnemühle Photo Rag® Metallic 340 Papier eine besondere Wirkung.
Der Industrieabbau, die Auslagerung/Outsourcing von Produktion aus den Industrieländern resultiert aus Entwicklung, die Ende der 1960er und 1970er Jahren eingeleiteten wurde. Der Fall der Mauer 1989 beschleunigte diese weltweite Entwicklung noch. Ende der 1960er Jahre wurde der Kapitalverkehr liberalisiert. Nach 1973 wurde das Bretten-Woods-System und damit auch die Bindung an feste Wechselkurse abgeschafft. Die Wechselkurse und der Kapitalverkehr wurden freigegeben. Damit war der Ursprung für eine Entwicklung gelegt worden, die mit dem folgenden Ausspruch verbunden ist: „Die Märkte regeln das.“ Das Marktgleichgewicht stelle sich von selbst ein, es reguliere sich alles von selbst, und weitere Vorgaben oder Beschränkungen wären für die Entwicklung der Finanzmärkte nur hinderlich. In den 1970er und 1980er Jahre wurde diese Liberalisierung auch in den Industrieländern durchgesetzt. Seit Ende der achtziger Jahre und in den neunziger Jahren wurde dieser Trend auch weltweit durchgesetzt, u. a. auch durch den Internationalen Währungsfonds (IWF).
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass sich eine neue Variante kapitalistischer Entwicklung etabliert hat, der sog. finanzmarktgetriebene Kapitalismus („Finanzmarktkapitalismus“). Die Finanzmärkte treiben dabei die Realwirtschaft vor sich her, bzw. sie sind die dominierenden Kräfte. Die Renditen im Finanzsektor sind höher als die in der Realwirtschaft. Der Finanzsektor hat sich von der Realwirtschaft entkoppelt. Da das Geld häufig in den Finanzsektor fließt, kommt es zur strukturellen Unterinvestition in der Realwirtschaft. Eine Folge dieser Entwicklung sind negative Beschäftigungswirkungen und der Anstieg der Arbeitslosigkeit. Dies hat auch negative Auswirkungen auf die Sozialsysteme. Aufgrund des Auseinanderklaffens zwischen Einnahmen und Ausgaben bei dem deutschen Sozialversicherungssystem kommen viele Sozialausgaben auf den Prüfstand, und der Privatisierungsdruck wird verschärft. Es kommt zu einer enormen Umverteilung von unten nach oben und nachfolgend auch zu einem Vertrauensverlust in die parlamentarische Demokratie.
Die weltweit gerechte Verteilung von Wohlstand ist eine Voraussetzung für Frieden und der Schlüssel, um die drohenden Umweltkatastrophen verhindern zu können.
Andreas Willnow Die Banken- und Finanzkrise- Ursachen der Krise und Lösungsansätze zu ihrer Bewältigung
Die Hypotheken- und Immobilienkrise, die auch als Subprime-Krise bezeichnet wird, belastet seit einigen Jahren die Entwicklung der Weltwirtschaft. Mittlerweile hat sich diese Krise zur weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise ausgeweitet. Viele Menschen stehen der Krise der globalen Finanzwelt mit Ängsten gegenüber, weil sie zunehmend die eigenen Lebensgrundlagen bedroht.
Eine problematische Tendenz in der Entwicklung der Weltwirtschaft ist die zunehmende Tendenz von Privatisierung und Deregulierung. „Der Markt werde es schon richten“, hieß es.
Der Staat zog sich immer weiter aus dem Wirtschaftsleben zurück. „Die Märkte regeln das.“ Das
Marktgleichgewicht stelle sich von selbst ein, es reguliere sich alles von selbst, und weitere
Vorgaben oder Beschränkungen wären für die Entwicklung der Finanzmärkte nur hinderlich.
Seit Beginn der 90er Jahre koppelt sich die finanzwirtschaftliche Sphäre
zunehmend von der güterwirtschaftlichen ab. Die Börse hat nicht mehr die Funktion als Kapi-
talsammelstelle für langfristige Investitionen, sondern es geht den Marktteilnehmern vorwie-
gend darum, durch den schnellen Kauf und Verkauf von Aktien hohe Gewinne zu erzielen
(Spekulation).
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass sich eine neue Variante kapitalistischer Ent-
wicklung etabliert hat, der sog. finanzmarktgetriebene Kapitalismus („Finanzmarktkapitalis-
mus“). Die Finanzmärkte treiben dabei die Realwirtschaft vor sich her, bzw. sie sind die do-
minierenden Kräfte. Die Renditen im Finanzsektor sind höher als die in der Realwirtschaft. Entkopplung
Da das Geld häufig in den Finanzsektor fließt, kommt es zur strukturellen Unterinvestition in
der Realwirtschaft. Eine Folge dieser Entwicklung sind negative Beschäftigungswirkungen
und der Anstieg der Arbeitslosigkeit. Dies hat auch negative Auswirkungen auf die Sozialsy-
steme. Aufgrund der Auseinanderklaffens zwischen Einnahmen und Ausgaben bei dem deut-
schen Sozialversicherungssystem kommen viele Sozialausgaben auf den Prüfstand, und der
Privatisierungsdruck wird verschärft. Es kommt zu einer enormen Umverteilung von unten
nach oben und nachfolgend auch zu einem Vertrauensverlust in die parlamentarische Demo-
kratie.
Zu den Verlierern dieser Entwicklung gehören auf der anderen Seite die Beschäftigten. Diese
sind in Form von Entlassungen, Lohnkürzungen und Standortverlagerungen von der Krise be-
troffen. Zudem geht die Gehaltsentwicklung der Arbeitnehmer und der Manager immer stär-
ker auseinander.
Es war in der Vergangenheit nicht immer so, dass die Entwicklungen der Realwirtschaft und
der Finanzmärkte so stark auseinanderklafften und derart wild auf die Zukunft spekuliert wur-
de. Dies hing auch damit zusammen, dass in den vorangegangenen Jahren der internationale
Kapitalverkehr anders geregelt wurde. Im folgenden soll ein kurzer historischer Rückblick
darüber gegeben werden, wie es zur Deregulierung der Finanzmärkte kam:
Nach 1944 gab es zunächst feste Wechselkurse und Kapitalverkehrskontrollen. Ende der 60er
Jahre wurde der Kapitalverkehr liberalisiert. Nach 1973 wurde das Bretten-Woods-System
und damit auch die Bindung an feste Wechselkurse abgeschafft. Die Wechselkurse und der
Kapitalverkehr wurden freigegeben. Damit war zugleich der Ursprung für eine Entwicklung
gelegt worden, der mit dem folgenden Ausspruch verbunden ist: „Die Märkte regeln das.“ Das
Marktgleichgewicht stelle sich von selbst ein, es reguliere sich alles von selbst, und weitere
Vorgaben oder Beschränkungen wären für die Entwicklung der Finanzmärkte nur hinderlich.
In den 70er und 80er Jahre wurde diese Liberalisierung auch in den Industrieländer durchge-
setzt. Seit Ende der achtziger Jahre und in den neunziger Jahren wurde dieser Trend auch
weltweit durchgesetzt, u.a. auch durch den Internationalen Währungsfonds (IWF).
Der IWF hat dabei sehr großen Druck auf die Entwicklungs- und Schwellenländer ausgeübt.
Die Entwicklungsländern sollen (nur) dann ihre Schulden erlassen bekommen, wenn sie auch
den Interessen der Industrieländern nachgegeben, indem sie z.B. Kapitalverkehrskontrollen
abschaffen, die Sozialsysteme reformieren und alles dem freien Wettbewerb unterwerfen. Zu-
gleich wurde gefordert, dass die Märkte dieser armen Länder für die Konzerne aus den rei-
chen Industrieländern geöffnet werden.
Neben der Freigabe des internationalen Kapitalverkehrs ist die zunehmende Abkoppelung des
weltweiten Finanzvermögens vom Weltsozialprodukt eine weitere Fehlentwicklung auf den
Finanzmärkte. Das Weltsozialprodukt ist letztlich das, was auch tatsächlich produziert wird.
Das Finanzvermögen ist dagegen viel deutlicher gestiegen als das Weltsozialprodukt, obwohl
früher beide Größen immer relativ gleichartig verliefen. Das zunehmende Auseinanderklaffen
zwischen beiden Größen hängt auch damit zusammen, dass viele von diesen Spekulationsge-
schäften abgewickelt werden, ohne dass es einen Zusammenhang zur gesamtwirtschaftlichen
Entwicklung gibt. Nimmt die Schere zwischen beiden Größen weiter zu, wird letztlich ein
Wert geschaffen, der volkswirtschaftlich gar nicht erwirtschaftet wurde. Außerdem wird an
der Börse wie an einem „Spielcasino“ nicht nur nur Geld geschaffen, das gar nicht da ist, son-
10
dern es wird auch von „unten“ nach „oben“ Vermögen umverteilt.
Noch Mitte der 80er Jahre gab es einen starken Zusammenhang zwischen der güterwirtschaft-
lichen und der finanzwirtschaftlichen Sphäre. Die Ausgabe von Aktien an der Börse diente
den Unternehmen vorwiegend als Instrument, um „frisches“ Eigenkapital in Form von Akti-
enkapital zu erhalten. Seit Beginn der 90er Jahre koppelt sich die finanzwirtschaftliche Sphäre
zunehmend von der güterwirtschaftlichen ab. Die Börse hat nicht mehr die Funktion als Kapi-
talsammelstelle für langfristige Investitionen, sondern es geht den Marktteilnehmern vorwie-
gend darum, durch den schnellen Kauf und Verkauf von Aktien hohe Gewinne zu erzielen
(Spekulation).