Pflanzenlehrpfad IV, 2012
ab 45,00 €
Das Foto entstand in einer Spinnerei im Erzgebirge. Sie wurde in den 1990er Jahren geschlossen, und ist jetzt ein halber lost place. Eine kleine Handwerksfirma hat ihre Lagerräume hier und den verbliebenen Jugendlichen dient sie als Paintball Kulisse.
Im Zeitalter der Industrialisierung entwickelten sich kleine Weber-und Spinnereien zu einer bedeutenden Branche, in der viele tausend Menschen tätig waren. Schwerpunktgebiete in Ostdeutschland waren die Region Crimmitschau-Meerane-Glauchau, das Erzgebirge und das Vogtland südlich von Zwickau. Dort wurde unter anderem auch die sogenannte Plauener Spitze(R) produziert, die von da aus Weltruhm erlangt.
Mit der Entwicklung der sächsischen Textilindustrie ging auch die Entwicklung einer besonderen Architektur einher, die für großes Aufsehen sorgte. So besaßen viele Textilfabriken eine pompöse Palastarchitektur. Die Region Erzgebirge entwickelte sich zu dem Zweitgrößten zusammenhängenden industriellem Zentrum nach Großbritannien
Bis in die 1980er-Jahre hinein war die Textilindustrie in weiten Teilen Sachsen strukturgebend und beschäftigte eine Vielzahl an Menschen. Mit der Wiedervereinigung brechen die Absatzmärkte in Osteuropa über Nacht weg, staatliche Unterstützungen fallen aus und der große Konkurrent aus Asien kann nun ungehindert den Weltmarkt für sich erobern. Die Anzahl der Beschäftigten sank Anfang der 1990er von etwa 300.000 auf unter 50.000. Es beginnt ein bis heute beispielloses Fabriksterben in vielen Gemeinden und Städten auf dem Gebiet der ehemaligen DDR. Durch Misswirtschaft der Treuhand-Anstalt werden die Überreste häufig ausgeschlachtet, nicht selten werden neue subventionierte Maschinen direkt wieder ausgebaut und nach Indien oder China verkauft.
Aktuell gibt es rund 250 Unternehmen mit etwa 15.000 Arbeitnehmern in Sachsen, die der Textilindustrie zugerechnet werden. Es sind vorwiegend technisch komplizierte Prozesse und Forschungen, speziell im Bereich der technischen Textilien, welche sich weiterhin gegen die asiatische Konkurrenz behaupten können. Die hier hergestellten Produkte werden zum Teil rund um den gesamten Globus verkauft. Sächsische Hersteller sind in innovativen Nischen etabliert. Die Textilindustrie ist damit von einem Großversorger zu einem Exklusivhersteller geworden und das, obwohl wir mehr Textilien als jemals zuvor in unserer Geschichte verbrauchen! Das ist nur möglich, weil irgendwo Menschen für schlechte Löhne und unter miserablen Bedingungen arbeiten müssen.
Eine gute Wirkung bekommt dieses Motiv auf dem Papier Rag® Metallic von Hahnemühle. Die Oberflächenstruktur und angenehmen Haptik geben dem Motiv einen ganz besonderen Glanz.