Beschreibung
Das Wandbild befindet sich in einem ehemaligen Raketenbunker auf einem sowjetischen Kasernengelände unweit von Berlin. Es ist ein Linolschnitt, bei dem verschiedenfarbige Sperrholzplatten oder Linoleumschichten übereinander liegen. Dadurch bekommt das Bild so einen 3 D Effekt.
Am 12. April 1961 flog der Kosmonaut Juri Alexejewitsch Gagarin (russisch Юрий Алексеевич Гагарин) als erster Mensch in den Weltraum. Er umrundete die Erde und schrieb Weltraumgeschichte – auch, weil er dabei zahlreiche Pannen überlebte. Der sowjetische Raketen-Konstrukteur Boris Tschertok sagte viele Jahre später: „Wir haben damals einen Menschen in eine neue, bis dahin unbekannte und unzugängliche Dimension geschickt. Deswegen lag eine gewaltige Verantwortung auf uns. Das Risiko war sehr hoch. Wenn ich heute den Flug mit der Wostok unter solchen Bedingungen genehmigen müsste, würde ich das nicht unterschreiben.“
Die „Eroberung“ des Weltraums war in den 1950er Jahren ein politischer Wettstreit der beiden Systeme im Kalten Krieg. Dieser endet 1995 auf der Weltraumstation „MIR„, als mit der Raumfähre „Atlantis„ erstmals ein Space Shuttle an die Raumstation ankoppelte und sich die beiden Besatzungen in den Armen liegen.
Mit Hilfe deutscher Ingenieure tüfteln beide Supermächte an leistungsstarken Langstreckenraketen, die im Kriegsfall auch Atomsprengköpfe transportieren können. Die US-Amerikaner können dabei auf den Erfinder der ersten weltraumfähigen Großrakete, den deutschen Ingenieur Wernher von Braun, und sein Team zurückgreifen. Von Braun hatte im Auftrag der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg die ballistische Artillerie-Rakete A4 – von der NS-Propaganda V2 („Vergeltungswaffe 2“) genannt – entwickelt, mit der ab 1944 massenweise Sprengladungen von über 700 Kilogramm Gewicht auf London und Antwerpen abgefeuert wurden.
Den Sowjets steht hingegen nur die zweite Garnitur deutscher Raketentechniker zur Verfügung. Das sind allerdings Leute mit viel praktischer Erfahrung. Zudem kann die UdSSR bereits auf ein eigenes Raketenprogramm aus Vorkriegszeiten aufbauen. Sergei Koroljow heißt der Mann, der es leitet. Ein mindestens ebenso begnadeter Erfinder und Ingenieur wie von Braun – und wie dieser auch ein Raumfahrt-Enthusiast. Während die Amerikaner aber daran arbeiten, ihre Atomsprengköpfe leichter zu bauen, um sie der Tragfähigkeit ihrer Raketen anzupassen, geht Koroljow den entgegengesetzten Weg. Er baut einfach größere und leistungsstärkere Raketen.
Das Ergebnis bekommt die Welt am 4. Oktober 1957 eindrucksvoll zu spüren: Mit Sputnik 1 schießen die Sowjets den ersten künstlichen Erdsatteliten in eine Umlaufbahn. Die 80 Kilogramm schwere Kugel mit ihrem Kurzwellensender sorgt in den USA für den sogenannten Sputnik-Schock. „Falls die Sowjets das Weltall kontrollieren, dann können sie die Erde kontrollieren“, kommentiert der spätere US-Präsident John F. Kennedy das Ereignis. Tatsächlich zeigt Sputnik 1 den USA, dass die Sowjets nun eine Interkontinentalrakete besitzen, mit der sie jedes Ziel in den USA erreichen können.
Der Wettlauf um die Vorherrschaft im All und damit um die besten Trägerraketen hat begonnen: Die USA, die ihre Ressourcen bis dahin auf verschiede Raketenprojekte von Army und Navy zersplittert haben, reagieren 1958 mit dem Aufbau der zivilen Raumfahrtbehörde NASA. Doch den Vorsprung der Sowjetunion holen sie so schnell nicht auf. Noch im Jahr des ersten Sputnik-Schocks folgt der zweite: Mit der Mischlingshündin Laika schießt die UdSSR im November 1957 das erste Lebewesen in den Orbit.
mmerhin gelingt es den Amerikanern im Folgejahr mit Explorer 1 ebenfalls einen Satelliten in eine Umlaufbahn zu bringen. Zwar wiegt der solarbetriebene US-Satellit Vanguard 1 nur 14 Kilogramm, dafür dreht er aber bis 1970 seine Kreise, während Sputnik 1 bereits 1958 in der Atmosphäre verglüht. An der Dominanz der Sowjetunion im Weltall ändert das nichts: Deren Raketenexperten haben längst ganz andere Sphären ins Visier genommen. Im September 1959 schlägt mit Lunik 2 der erste von Menschenhand gebaute Flugkörper auf der Mondoberfläche ein. Einen Monat später fotografiert Lunik 3 die Rückseite des Mondes.
Und der nächste „Bigpoint“ der Sowjets im Kampf um die Vorherrschaft im Weltall folgt schon bald: Am 12. April 1961 umkreist Juri Gagarin, Sohn eines Zimmermanns und einer Bäuerin, mit der Wostok 1 als erster Mensch die Erde. 1963 schickt die UdSSR mit Walentina Tereschkowa auch die erste Frau ins All. Sie bleibt gleich drei Tage oben und umkreist die Erde 48 Mal. Im gleichen Jahr schickt die Sowjetunion auch die erste dreiköpfige Besatzung in den Orbit. Und es ist natürlich ein Russe, Alexei Leonow, der 1965 als erster Mensch einen „Weltraumspaziergang“ hinlegt – in 500 Kilometern über der Erdoberfläche wohlgemerkt.
Die dafür geschaffenen Saturn-Raketen gehören zu den leistungsstärksten Trägersystemen der Raumfahrt, die je gebaut werden. Wernher von Braun und andere deutsche Raketeningenieure sind im Auftrag der NASA maßgeblich an ihrem Bau beteiligt. 1967 startet der erste Saturn-Gigant zu seinem Jungfernflug. Neun weitere Apollo-Test-Missionen folgen, bevor am 20. Juli 1969 mit Apollo 11 die ersten US-Amerikaner den Mond erreichen. Der Satz von Astronaut Neill Armstrong, der am 20. Juli 1969 als erster Mensch seinen Fuß auf den Erdtrabanten setzt – „Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein gewaltiger Sprung für die Menschheit“ – geht in die Geschichte ein. Bis 1972 folgen sechs weitere Apollo-Missionen. Danach kehrt nie wieder ein Mensch zum Mond zurück. Die Amerikaner feiern ihr Apollo-Programm als Sieg im Wettlauf ums All.
Doch bis der Kalte Krieg auch auf der Erde endet vergehen noch 14 weitere Jahre. Andere Meilensteine der Raumfahrtgeschichte folgen. So schicken die US-Amerikaner mit dem Space-Shuttle „Columbia“ 1981 die erste Raumfähre ins Weltall. Die Sowjetunion bringt in dieser Zeit Raumfahrzeuge auf Venus und Mars und nimmt 1986 mit der „Mir“ die erste ständig bewohnte Weltraumstation in Betrieb. Sie wird die Erde 15 Jahre lang umkreisen. 1995 kommt es genau hier zum nächsten Händedruck zwischen mittlerweile russischen Kosmonauten und amerikanischen Astronauten. Als mit der Raumfähre „Atlantis“ erstmals ein Space Shuttle an eine Raumstation ankoppelt und sich die beiden Besatzungen in den Armen liegen, findet der Kalte Krieg im All auch symbolhaft seinen Abschluss.