Der Zukunft zugewandt, 2020

ab 45,00 

Das Bild ist im Jahr 2020 in Eisenhüttenstadt entstanden. Auf der anderen Seite des Mosaiks befindet sich das Motiv  „Verloren aber nicht allein“. Es ist kein verlassener Ort, aber vergessen scheint er  heute zu sein. Die drei Mädchen haben dort gespielt und mich beim fotografieren beobachtet.

Auf dem III. Parteitag der SED im Juli 1950 wurde der Beschluss zum Bau des Eisenhüttenkombinats Ost (EKO) und einer sozialistischen Wohnstadt bei Fürstenberg (Oder) gefasst. Die neue Wohnstadt sollte nach den „16 Grundsätzen des Städtebaus“ und im architektonischen Stil des sozialistischen Klassizismus errichtet werden.

Anfang der 1950er Jahren wurden die ersten Hochöfen des Eisenhüttenkombinates gebaut und die ersten Wohnkomplexe der neuen Planstadt entstanden. Aus Anlass des Todes von Josef Stalin am 7. Mai 1953 wurde sie Stalinstadt genannt. Stalinstadt galt somit in der DDR als erste „Sozialistische Stadt“ und hatte Vorbildcharakter für spätere Bauprojekte. Geplant war der Bau von ursprünglich vier Wohnkomplexen für insgesamt 25.000 Menschen. Da die projektierte Einwohnerzahl von 25.000 bereits im Jahr 1960 erreicht wurde und zahlreiche Erweiterungen des Eisenhüttenkombinates und der benötigten Infrastruktur geplant waren, mussten weitere Wohnkomplexe errichtet werden. Im Gegensatz zur Gründerphase der 1950er Jahre entstanden in der Folgezeit zahlreiche Bauten in Plattenbauweise, um den Wohnraumbedarf zu decken. Der Bruch mit dem „Sozialistischen Klassizismus“ hatte vor allem ökonomische Gründe, die Plattenbauweise war durch die industriell vorgefertigten Betonteile günstiger in der Herstellung und es konnte schneller gebaut werden.

Im Eisenhüttenkombinat arbeiteten einst 16 000 Beschäftigte, zuletzt waren es gerade noch 2700. Die Wohnstadt des Hüttenwerks im Stil des „Sozialistischen Klassizismus“ bildet derzeit das größte Flächendenkmal Deutschlands.