Das Foto ist im Thüringer Wald entstanden. Die zwei Fahrzeuge wurden offensichtlich wieder aus Nürnberg zurückgekauft. Sie fuhren vermutlich für Werbezwecke der durch den Osten. Wahrscheinlich machte sich eine Person aus Thüringer für die Arbeitsbühnenvermietung von Gardemann als Ich-AG selbstständig.
Der Wartburg 311 aus Eisenach wurde auf der Frühjahrsmesse in Leipzig 1956 vorgestellt. Entwickelt wurde er auf der Basis des F 9. Von 1955 bis 1965 wurden 247368 Fahrzeuge hergestellt. Bis 1967 wurde eine weiterentwickelte Variante als Wartburg 312 produziert.
Die Fotos stammen aus verschiedenen verlassenen Industrieanlagen der ehemaligen DDR und aus Westdeutschland. Die Stilllegung personalintensiver Produktionsanlagen wurde zunächst im Westen Europas etabliert und nach 1989 auch in Osteuropa durchgesetzt. Das politische Werkzeug dafür war die Privatisierung staatlicher Unternehmen. Der Staat gab seine Brückenfunktion zwischen Kapital und Arbeit auf und machte die Märkte frei für die private Wirtschaft und den Finanzmarktkapitalismus. Infolgedessen verloren Gewerkschaften enorm an Einfluss. Gleichzeitig wurden Sozialleistungen gekürzt und die Asylgesetze aller 10 Jahre weiter verschärft.
In dieses Zeitfenster fällt die politische Wende in Ostdeutschland. Die quantitativ größte Welle von Privatisierungen gab es hier. Die Treuhandanstalt übertrug 13.000 Volkseigene Betriebe und mehr als 22.000 Geschäfte, Gaststätten und Hotels in private Hände, hinzu kamen mehr als 1.700 Apotheken und jeweils knapp 500 Buchhandlungen und Kinos. Dabei gingen knapp 80 Prozent der ehemaligen DDR-Wirtschaft an Westdeutsche, 14 Prozent an Ausländer:innen und lediglich sechs Prozent an ehemalige DDR-Bürgerinnen. Eingeleitet wurden diese Prozesse in der BRD unter der CDU Regierung Kohl. Auch mit der SPD Regierung von Schröder und der Mithilfe der Grünen unter Fischer wurden die Privatisierung und die Kürzungen im Sozialbereich weiter geführt.
Die Fotos stammen aus einer vergessenen Textilfabrik in Sachsen. Sie wurde überflüssig nach der Wiedervereinigung. Nicht nur in der DDR auch in Westdeutschland wurden Textilien des täglichen Bedarfs regional hergestellt. In der BRD ungefähr bis in die 1970er Jahre hinein.
Die wachsenden Lebensansprüche und Bedürfnisse der Menschen, die hier arbeiteten, veranlasste alle Firmen Ihre Produktion in Länder zu verlegen, in denen es eine größere Gewinnspanne mit der Produktion von Textilien gab und bis heute gibt.
Auch die Bilder von nackten Menschen an den Wänden, waren unter anderem ein Ausdruck von Freiheit, in einer Gesellschaft die sich im extremen Wandel befand.
Die Fotos entstanden in einer ehemaligen Produktionshalle des VEB Uhrenwerk Ruhla. Auch die vielen Büros, von Olaf Seins bis zur Verwaltung, konnten den Betrieb nicht mehr retten. Er wurde bestimmt auch durch die Aktengebirge, welche sich Jahrzehnte lang angesammelt hatten erdrückt.
Am Ende des Zweiten Weltkriegs fertigen rund 10.000 Menschen vor allem Zünder-Uhrwerke für Flakgranaten. Nach der Besetzung Ruhlas am 8. April 1945 durch US-amerikanische Truppen wurde zunächst die Arbeit eingestellt und dann die gesamte Belegschaft entlassen. Am 1. Mai 1952 wurde das Unternehmen auf Beschluss der Regierung derUdSSR verstaatlicht.
In der DDR arbeiteten im Uhrenwerk über 10.000 Beschäftigte. Neben Uhren produzierte das Werk auch hochwertige Werkzeugmaschinen, sowie integrierte Schaltkreise.
Nach der Wende wurde das volkseigene Kombinat von der Treuhandanstalt in mehreren Teilen privatisiert. Aus dem VEB Uhrenwerk Ruhla gingen zunächst 40 neue Unternehmen hervor. Wenn überhaupt, überlebten wenige dieser Unternehmen bis heute.
Die Gebäude des heutigenUhrenmuseums und der Uhrenmontage wurde 2019 durch das Familienunternehmen PointTec der Familie Birk übernommen.
Als die Zeit noch regional war, wurden Uhren in Thüringen hergestellt und das im ganz großen Stil. Die erfolgreichste Armbanduhr des VEB Uhrenwerk Ruhla war das Kaliber 24. Sie wurden von 1963 bis 1991 mehr als einhundert Millionen Mal verkauft. Von dem weltweit exportierten Modell wurden bis zu 30.000 Stück pro Tag gefertigt. Wir nannten diese Uhr in der 1980er Jahren das Zeiteisen.
Heute existiert als Nachfolger der VEB Uhrenwerk Ruhla die Uhren Manufaktur Ruhla. Doch die Zeit wir heute ganz woanders hergestellt. Der lost place wirkt verwunschen wie eine Zeitreise und verflüchtigt sich in unseren Erinnerungen.
Die Fotos sind aktuelle Aufnahmen eines leer stehenden Schlosses in Ostdeutschland. Es ist ein verwunschener Ort geworden, der heute vom Efeu beherrscht wird. Bis in die 1990er Jahre wurde hier für das Allgemeinwohl gewirtschaftet. Dann ist alles zusammen gebrochen. Seit dem warten alle auf irgendwelche Investoren, die immer im Eigeninteresse handeln. Eine alternative dazu könnten Bürgerräte sein.
Lobby- und Interessengruppen haben keinen Platz in diesen Diskussionsrunden der Kleingruppen. In den Bürgerräten sollen Vorschläge für aktuelle politische Fragen entwickelt werden, die im Alltag der Menschen eine Rolle spielen. Ihre Empfehlungen können der Politik als Kompass für anstehende Entscheidungen dienen.
Der ostdeutsche Soziologe Steffen Mau stellt in seinem Buch „Ungleich vereint. Warum der Osten anders bleibt“ fest, dass die Angleichung an das westdeutsche Lebensniveau wohl nicht mehr erfolgen wird. Die Vermögens- und Lohnsituation wird vermutlich bestehen bleiben. Die Mieten sind im Osten zwar günstiger, aber sie werden häufig an Eigentümer aus dem Westen gezahlt. Der Osten ist eine Schrumpfgesellschaft. Es leben heute da nur noch so viele Menschen wie im Jahr 1905.
Ich finde allerdings, dass es wichtig ist seine Analyse in einem globalen Rahmen zu sehen, denn weltweit kommt es zur Zentrierung der Wirtschaft und damit überall zu abgehangenen Regionen.
Die Wende fiel zeitgleich mit einer globalen wirtschaftlichen Veränderung zusammen. Die Öffnung der Märkte und die damit verbundene Multiplikation der Konkurrenz. Auch die Arbeitskräfte stehen damit in einer weltweiten Konkurrenz zueinander. Starke gewerkschaftliche Bewegungen wurden untergraben. Mit dieser Globalisierung kann auch die Entwicklung in Ostdeutschland erklärt werden. De facto war es auch so, dass im Osten die Konkurrenz einfach geschluckt werden konnte, weil die Währungsunion dafür den politischen Weg öffnete. Dann erst oder deshalb kam es zur demografischen Entwicklung/Abwanderung in den Neunzigern. Thematisiert wurde diese neue Situation damals durch den Aufstand der Zapatisten in Chiapas/Mexiko und später von der Antiglobalisierungsbewegung.
Das Foto „Schloss der Bilder, 2014“ zeigt die Bilder im Ballsaal. Im Jahr 2024 waren sie dann weg.
In der DDR waren solche Gebäude und Anlagen nicht in privaten Besitzt. Sie wurden oft zu Kindergärten, Lehrlingswohnheimen oder Mehrzweckgebäuden um funktioniert. Warum denken wir nicht im Allgemeinwohl? Wir überlassen alles privaten Investoren und Spekulanten. Wie krank dieses Denken ist, zeigt sich besonders im Gesundheitssystem. Bis 1992 durfte es hier keine Gewinnorientierung in beiden deutschen Staaten geben.
Vor der Wende habe ich bis 1999 hier gelebt. Ich war Mitglied im Dorf-Chor. Kurz zuvor sind wir noch als Chor im Saal aufgetreten. Und dann ging alles Abwärts! Schade, das schöne Schloss! Ist es nicht möglich, durch Fördermittel, Sponsoren usw. dieses Märchenschloss zu retten! Ich habe nur eine kleine Rente, aber Ideen und Helfen möchte ich gern. Hier, wo ich jetzt wohne in Baden-Württemberg, gibt es viele schöne Sehenswürdigkeiten und diese werden auch erhalten. So könnte ich es mir vorstellen.
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